Mit Wallfahrtsgottesdiensten Zeichen setzen.
Ein Programm des Bezirksdekanates Hermannstadt
In den 56 Kirchengemeinden des Hermannstädter Kirchenbezirkes werden nicht in allen regelmäßig Gottesdienste gefeiert. Je nach Gemeindegröße und erreichbarem Geistlichen sieht es unterschiedlich aus. Allerdings werden in etwa 15 Kirchen überhaupt keine Gottesdienste, Andachten oder andere geistliche Veranstaltungen angeboten; und dieses aus dem einfachen Grund: Es gibt keine örtliche Gemeinde mehr. Dementsprechend sehen auch diese Kirchen und die Burghöfe aus. Sie sind auf dem sichern Weg zur Ruine. Die wichtigsten Teile der Ausstattung sind von der Landeskirche abgeholt worden, Unkraut wuchert und die Dorfkinder haben sich die lauschigen Plätze zum Spielen erobert. Im Dorf heißt es meistens: Das war die sächsische Kirche.
Nun ruft das Bezirksdekanat Hermannstadt dazu auf, Zeichen gegen den Verfall zu setzen. Aus dem „Das war eine Kirche“ ein „Das ist eine Kirche“ werden zu lassen. Für den ganzen betroffenen Ort ist es ein Zeichen zu sehen, daß dieses Gebäude noch für Gottesdienste verwendet wird: es also nicht unwiederbringbar aufgegeben worden ist. Und wer den Respekt unserer orthodoxen Mitbürger vor göttlichen Dingen kennt, der weiß, was es bedeutet, ob ein Gebäude einmal eine Kirche war oder weiter ist.
Und die evangelische Kirche in Rumänien hat – trotz geringer Mitgliederzahl – die Kraft sich ab und an auf Wallfahrt zu begeben. Wenn wir uns als regionale Gemeinde verstehen, dann sind es ja weiter unsere Kirchen und Burgen, die in Zied oder Werd, in Neudorf oder Haschagen stehen. Ideal wäre es, einmal jährlich jede Kirche mit einem Gottesdienst zu beleben. Wenn die Glocken, die seit Jahren nicht mehr geläutet wurden, plötzlich erneut durch den Ort schallen, dann wissen Bewohner und Gäste: Gott hat seine Kirche nicht verlassen.
So rufen wir nun alle unsere Gemeindeglieder und Freunde, Gruppen und Gemeinden auf, dieses Programm zu unterstützen.